Black Friday: Drei von vier Deutschen planen einen Einkauf

| Analyse

Die Deutschen sind Black-Friday-Shopper: In diesem Jahr planen sogar drei von vier der Befragten in Deutschland (78 %), am Black Friday einzukaufen.

Deutsche belegen die Pole Position im Online-Handel: Ein Drittel der deutschen Befragten (33%) kauft am Black Friday ausschließlich online. Zum Vergleich: In den USA sind es nur 12 Prozent, in UK 29 Prozent und in Kanada 16 Prozent.

Zum Black Friday gönnen sich die Deutschen gerne etwas: 45 Prozent der Befragten in Deutschen sagen, dass sie am Black Friday für sich selbst einkaufen. In den USA (37%), in UK (31%) und in Kanada (36%) stehen Anschaffungen für den Haushalt an erster Stelle. 

Shopping ja, aber am liebsten spontan: Trotz der eindeutigen Absicht der Verbraucher der Studie, den Black Friday zu nutzen, wollen sich 58 Prozent in Deutschland dabei alle Optionen offenhalten und planen noch keinen konkreten Einkauf. Im internationalen Vergleich gehen die Deutschen somit am spontansten vor: In den USA haben 44 Prozent noch keinen konkreten Black Friday Plan, in UK 48 Prozent und in Kanada 49 Prozent.

Kleidung, Elektronik und Kosmetik – das kaufen die Deutschen am Black Friday: Das Ranking der Shopping-Kategorien führt in Deutschland die Bekleidungsbranche an (online 59%, offline 38%), gefolgt von Unterhaltungselektronik (online 61%, offline 27%) und Kosmetik (online 59%, offline 38%). Zum Vergleich: In UK sieht das Ranking genauso aus, in den USA und Kanada hingegen steht Kleidung ebenfalls vorne, wird aber gefolgt von Elektronik und Filmen, Musik und Büchern. 

Black Friday Budget – das geben die Deutschen aus: 52 Prozent der Befragten hierzulande geben 300 Euro oder mehr aus (USA: 75%, UK: 49%, Kanada: 64%). In Produkte im Bereich von 1000 Euro aufsteigend investieren besonders Männer.

 

Der diesjährige Bericht mit dem Titel "Black Friday 2018 Shopping Report: Consumers are Eager, More Digital, and Willing to Spend” enthält neben den Forschungsdaten aus Deutschland auch Daten zum Black Friday in Großbritannien, den USA und Kanada. Die Ergebnisse zeigen, dass nun, da auch Einzelhändler außerhalb der USA am Black Friday und Cyber Monday teilnehmen, Rabattpraktiken eine noch höhere Verbraucherbeteiligung nach sich ziehen. In Europa beispielsweise nahmen im Jahr 2015 lediglich 19 Prozent aller Befragten aus Großbritannien am Black Friday teil – verglichen mit beeindruckenden 54 Prozent im Jahr 2017.

Ähnlich verhält es sich in Deutschland: Während es 2015 nur 9 Prozent waren, lag die Beteiligungsquote 2017 bei ganzen 43 Prozent. Auch in Kanada beteiligen sich deutlich mehr Verbraucher – im Jahr 2015 lediglich bei 26 Prozent, lag der Wert 2017 bereits bei 48,5 Prozent. Weitere 81 Prozent der Befragten geben an, dass sie planen, beim Black Friday 2018 einzukaufen oder sich nach Produkten umzusehen. Auch in den übrigen Regionen aus der Stichprobe ist die Erwartungshaltung hoch: 77 Prozent der Umfrageteilnehmer sagen, dass auch sie in diesem Jahr an der Aktion teilnehmen wollen und einen Kauf erwägen, wenn der Preis stimmt. 

Positive Stimmung – Verbraucher rechnen mit attraktiven Promotions und Deals
Auf die Frage, welches der größte Motivationsfaktor für die Teilnahme am Black Friday 2018 sei, gaben 54 Prozent der befragten Konsumenten in allen Ländern die Möglichkeit an, von besonders attraktiven Rabatten zu profitieren. Die Chance, sich einmalige Angebote zu sichern, war für sie der zweitwichtigste Motivationsfaktor, dicht gefolgt von der Möglichkeit, Weihnachtseinkäufe zu erledigen.

Besonders die Erwartungen europäischer Verbraucher an personalisierte Angebote von Einzelhändlern, die sie zum Kaufen veranlassen, scheinen hoch zu sein: 22 Prozent der deutschen und 21 Prozent der britischen Käufer gaben personalisierte Botschaften als wichtigen Faktor für ihre Kauferwägung an. In den USA und in Kanada gaben jeweils 14 bzw. 11 Prozent der Käufer dies als wichtigen Motivationsfaktor an. Dies zeigt deutlich, dass immer mehr Käufer im Rahmen dieses Megaevents personalisierte Botschaften und Angebote begrüßen und auch erwarten.  

Produktkategorien, die Verbraucher kaufen wollen – und veränderte Kanalpräferenzen
In diesem Jahr steht Bekleidung in den Ländern, in denen die Befragung durchgeführt wurde, ganz weit oben auf den Einkaufslisten der Verbraucher und verweist die Kategorie Unterhaltungselektronik damit auf Platz 2. Zwar führt das Internet klar als präferierter geplanter Einkaufskanal für Unterhaltungselektronik, aber 50 Prozent der Käufer in Kanada und 54 Prozent der Verbraucher in den USA bevorzugen bei der Auswahl neuer Bekleidung immer noch den Kauf im stationären Handel. Filme, Bücher und Musik sind für 33 Prozent der Käufer in den USA und für 39 Prozent der Käufer in Kanada die drittbeliebteste Produktkategorie. Bei 40 Prozent der deutschen Verbraucher und 42 Prozent der britischen Konsumenten stehen Beautyprodukte und Parfums an dritter Stelle. 

Selbst bei hochpreisigen Kategorien, in denen die Verbraucher traditionell den Kauf in Filialen oder über sonstige Offline-Kanäle bevorzugt haben – also beispielsweise Möbel, Haushaltsgeräte und Autos –, gibt es Hinweise darauf, dass immer mehr Konsumenten jetzt auch bereit wären, sich im Internet nach interessanten Black-Friday-Deals umzusehen. Allerdings suchen Käufer  für den Lebensmittel- und Getränkeeinkauf lieber Filialen auf. Durchschnittlich 45 Prozent aller Befragten gaben an, dass sie Artikel dieser Kategorie bevorzugt offline erwerben. Nur 15 Prozent oder sogar weniger Verbraucher sind bereit, hier Online-Käufe zu tätigen. Eine Ausnahme bildet Großbritannien, wo 27 Prozent der Käufer stärker an einem Online-Kauf in der Lebensmittelkategorie interessiert sind.  

Mangelnde Planung der Verbraucher im Vorfeld stellt für Einzelhändler eine große Chance dar
Trotz der eindeutigen Absicht der Verbraucher, den Black Friday zu nutzen, wollen sie sich offenbar noch alle Optionen offenhalten, wenn es darum geht, was sie kaufen möchten – und bei wem. Auf die Aufforderung hin, ihre Vorbereitungen auf den Black Friday zu beschreiben, gaben durchschnittlich 82 Prozent der Befragten in allen Ländern zu, dass sie sich bisher noch gar keine bzw. nur sehr wenige Gedanken über die Produkte oder Läden gemacht hatten, die sie an diesem Tag kaufen bzw. besuchen wollten. All dies belegt, dass Verbraucher bereit sind, auf wirklich attraktive Angebote zu warten, die ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder sie gar zum Kauf anregen. 

Verbraucher sind bereit, für ihre Einkäufe beim diesjährigen Black Friday beachtliche Summen auszugeben
Die diesjährige Studie weist darauf hin, dass die Verbraucher planen, in diesem Jahr sogar noch mehr auszugeben als in den letzten Jahren. Dies beweist, dass der Black Friday als eine der größten umsatzgenerierenden Veranstaltungen auf der Einzelhandelsagenda immer mehr an Bedeutung gewinnt. 

16 Prozent der Käufer in den USA planen Ausgaben von mindestens 1.000 Euro; immerhin 22 Prozent wollen für ihre Einkäufe beim Black Friday 500 USD ausgeben.
14 Prozent der Verbraucher in Kanada gehen davon aus, dass sie beim Black Friday Käufe im Wert von mindestens 1.000 USD tätigen werden, ein weiteres Fünftel (20 Prozent) plant, 500 USD auszugeben.
Der Großteil der Käufer in Großbritannien, nämlich 37 Prozent, plant für seine Einkäufe beim Black Friday Ausgaben in Höhe von 200 und 300 GBP ein.
In Deutschland verhält es sich ähnlich: 21 Prozent aller Verbraucher planen, 200 Euro auszugeben, bei weiteren 14 Prozent sind es 300 Euro. 

Methodik
Im September 2018 führte Periscope eine Online-Umfrage durch, um einen Überblick über die Einstellung von Verbauchern gegenüber dem Black Friday und ihre geplanten Einkäufe zu gewinnen. Die Internetumfrage richtete sich an Verbraucher in Kanada (507), Deutschland (505), Großbritannien (509) und den USA (1.001) im Alter von 18 bis 69 Jahren. In allen Regionen wurden die Umfragestichproben zwischen männlichen und weiblichen Befragten gleich gewichtet.

 
Den gesamten Bericht "Black Friday 2018 Shopping Report:  Consumers are Eager, More Digital, and Willing to Spend” können Sie hier herunterladen.

Weitere Informationen zur Studie auf der www.mckinsey.com